Alles Wissenswerte zu Feuerbestattungen

12 Juni 2023
 Kategorien: Bestattungsunternehmen, Blog

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Ist von einer Feuerbestattung die Rede, so ist damit die Verbrennung eines Leichnams gemeint. Im Vergleich zu anderen Bestattungsformen wird der Körper des Verstorbenen dabei weder dem natürlichen Verwesungsprozess überlassen noch konserviert, sondern eingeäschert. Die Asche des Toten kann anschließend in der Erde, einem Gewässer oder oberirdisch, etwa in einem Kolumbarium oder Mausoleum, beigesetzt werden. Abhängig von der regional gültigen Gesetzgebung, kann es den Hinterbliebenen zudem gestattet sein, die Asche in den eigenen Wohnräumen aufzubewahren oder dieselbe in der freien Natur zu verstreuen. Die Beweggründe zu einer Feuerbestattung können kultureller, hygienischer, persönlicher oder auch logistischer Natur sein. Auch die konkrete Durchführung einer Einäscherung entscheidet sich an diesen Faktoren.

Die Feuerbestattung ist eng mit der Kulturgeschichte des Menschen verbunden. So legen archäologische Funde nahe, dass bereits in der Jungsteinzeit rituelle Totenverbrennungen durchgeführt wurden. Im Europa der Bronze- und Eisenzeit gehörte sie zu den gängigsten Bestattungsformen. Gleiches gilt für die Antike. Erst mit Aufkommen des Christentums wurden die als heidnisch betrachteten Feuerbestattungen zunehmend verdrängt und fanden erst im Europa des 19. Jahrhunderts wieder vermehrt Verbreitung.

Heutzutage zählt die Einäscherung zu den weltweit verbreitetsten Bestattungsformen und wird maßgeblich in der westlichen Welt in sogenannten Krematorien durchgeführt. Es handelt sich hierbei um Einrichtungen, die über speziell gefertigte Hochleistungsöfen zur Verbrennung menschlicher Leichname verfügen. Im Vorfeld der so praktizierten Einäscherungen wird der Verstorbene in einen schlichten Holzsarg gebettet. Bei Temperaturen von 900 °C bis 1200 °C werden anschließend Sarg und Leichnam verbrannt. Dies nimmt zwischen 50 und 90 Minuten in Anspruch. Nach der vollzogenen Kremierung wird artifizielles Material, hierzu gehören künstliche Knie- oder Hüftgelenke, Implantate usw., aussortiert. Mithilfe einer Knochenmühle wird die gesammelte Asche anschließend noch weiter zerkleinert, um dann in einer Urne aufbewahrt zu werden. Diese wird an die Hinterbliebenen übergeben oder auf direktem Wege beigesetzt.

In der buddhistischen und hinduistischen Kultur ist es hingegen üblich, Feuerbestattungen unter freiem Himmel durchzuführen. Der Verstorbene wird dafür auf einen speziell geschichteten Holzstapel gebettet, welcher anschließend in Brand gesetzt wird. Diese Form der Einäscherung nimmt etwa drei Stunden in Anspruch und verbraucht 300 bis 350 Kilogramm Holz.

In anderen Religionen und Kulturen sind Feuerbestattungen dagegen gänzlich untersagt. Hierzu gehören das Judentum und orthodoxe Christentum. Nachdem evangelische wie auch katholische Kirchen im 18. und 19. Jahrhundert die Bestattung mittels Verbrennung energisch bekämpften, stehen sie dieser inzwischen aufgeschlossen gegenüber. Kritiker der Kremierung stammen heutzutage in erster Linie aus den Reihen der Umwelt- und Klimaschützer. So verbrauchen die Öfen eines Krematoriums viel Energie und tragen darüber hinaus zur Luftverschmutzung bei. Letzteres trifft auch auf die freien Feuerbestattungen zu, wie sie vor allem im asiatischen Raum abgehalten werden.

 

Weiterführende Informationen hierzu können Sie beispielsweise auf der Webseite Bestattungsinstitut Wilfried Zepp finden.