Der Bestatter – ein Beruf mit vielen Facetten

20 September 2018
 Kategorien: Bestattungsunternehmen, Blog

Teilen  

Für vielseitig interessierte Ausbildungssuchende klingt der Beruf des Bestatters eigentlich geradezu ideal. Das Berufsbild vereint wie sonst nur wenige andere einen handwerklichen, kaufmännisch-organisatorischen und sozialen Aspekt. Und auch wenn man es wegen der Thematik Tod kaum glauben mag, viele Bestatter werden ihren Beruf wohl als Traumjob sehen. 

Die Bestattungsfachkraft, wie sie beispielsweise bei der Huth Bestattungshaus GmbH arbeitet, gibt es erst seit 2003 als anerkannten Ausbildungsberuf. Bestattungsinstitute gibt es aber natürlich schon länger, zumindest in den Städten sind sie als Unterstützung für die Angehörigen von Verstorbenen in der heutigen Form schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts etabliert. In Dörfern oder Kleinstädten übernahmen dagegen noch vor einigen Jahrzehnten oft Schreiner oder Tischler, im Verbund mit dem Pfarrer die Aufgaben eines Bestatters.   

Das Berufsbild der Bestattungsfachkraft 

Im organisatorischen Bereich gilt es natürlich in erster Linie die Beerdigung in Absprache mit dem Friedhofsamt zu managen, Blumengebinde und Kränze zu besorgen usf. Als Hilfestellung für die Angehörigen, tritt der Bestatter aber oft auch an eine möglicherweise vorhandene Sterbegeldversicherung heran, benachrichtigt das Gesundheitsamt und beantragt den Erbschein. Gemeinsam mit den Angehörigen wird ein Sarg oder eine Urne ausgewählt, und der Ablauf der Beerdigung besprochen.  Zu den wesentlichen Aufgaben des Berufes gehört aber natürlich der Umgang mit dem Verstorbenen. Vom Krankenhaus wird der Verstorbene in das Beerdigungsinstitut überführt. Dort muss der Leichnam gewaschen und neu eingekleidet werden. Ein großer Aufgabenbereich der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft ist es, den Leichnam mit Hilfe von Schminke so herzurichten, dass er – falls von den Angehörigen gewünscht – in einer Trauerhalle oder Friedhofskapelle bei offenem Sarg noch einmal gezeigt werden kann, um Familien und Freunden die Möglichkeit zu geben persönlich Abschied zu nehmen.  Bestatter kommen Menschen in einem Moment besonders nahe, der für nicht wenige sicher eine Extremsituation ist. Sie begleiten die Angehörigen von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Gang auf dem Friedhof. Das erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsgabe und eine Begabung im Umgang mit Menschen. Zu ihren Aufgaben gehört es, Menschen, die vielleicht zum Teil noch nicht einmal wirklich verarbeitet haben, was geschehen ist, teils bei Behördengängen oder im Umgang mit Gesetzen und Verordnungen zu unterstützen, die in anderen Zeiten des Lebens schlimmstenfalls als lästig empfunden werden. Das erfordert nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch bei der Bestattungsfachkraft selbst ein hohes Maß an psychischer Stabilität. Die Fachkraft muss einen Weg finden mit der alltäglichen Konfrontation mit dem Tod umzugehen, ohne den Tod eines nahen Menschen als etwas – sprichwörtlich – Alltägliches zu betrachten.  Gelingt dies aber, dürfte der Beruf des Bestatters tatsächlich einer der vielfältigsten Tätigkeiten sein, die es gibt. Und es ist eine Möglichkeit, Menschen in einer Extremsituation hilfreich zur Seite zu stehen.